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Es kann nicht immer so bleiben,
hier unter dem wechselnden Mond,
es blüht eine Zeit und verwelket,
was mit uns die Erde bewohnt.
Die Blätter fallen. Fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
Sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Ich kam an deine Küste als ein Fremdling,
ich wohnte in deinem Hause als ein Gast,
ich verlasse deine Schwelle als ein Freund,
meine Erde.
Was wir bergen in den Särgen
das ist nur der Erde Kleid
was wir lieben ist geblieben
bleibt uns auch in Ewigkeit.
Unsere Toten leben fort in den süssen Flüssen der Erde,
kehren wieder mit des Frühlings leisem Schritt,
und es ist ihre Seele im Wind,
der die Oberfläche der Teiche kräuselt.
Ich glaube nicht, daß mit dem Tod alles aus ist.
Dieser wunderbare menschliche Körper,
dieses so unendlich komplizierte System,
unsere Seele, unsere Phantasie, unserer Gedanken -
alles nur für ein einmaliges kurzes Erdenleben?
Nein, das glaube ich nicht.
Kein Schöpfer wäre so verschwenderisch.
Wir verlassen die Erde. Aber wir kommen wieder.
Sobald wir alle unsere Arbeiten auf dieser Erde erledigt haben,
ist es uns erlaubt unseren Leib abzuwerfen,
welcher unsere Seele, wie ein Kokon den Schmetterling,
gefangen hält. Wenn die Zeit reif ist,
können wir unseren Körper gehen lassen, und wir werden
frei sein von Schmerzen, frei von Ängsten und Sorgen,
frei wie ein wunderschöner Schmetterling, der heimkehrt zu Gott.
Der Adler besuchet die Erde,
doch säumt nicht,
schüttelt vom Flügel den Staub,
und kehret zur Sonne zurück!
Mit hartem Dröhnen ist das
schwere Tor der Erde
hinter dir ins Schloss gefallen.
Ich lege lauschend an den
Spalt mein Ohr und höre
drüben deine Schritte hallen.
Der Klang stählt mir das Herz
so hart es litt und schlägt
den Lärm des Tages nieder.
Du drüben und ich hier,
wir halten Schritt und treffen uns
am gleichen Ziele wieder.
Grabinschrift in Uffhofen/Rheinhessen
Wo einst ein Mensch aus Fleisch und Blut
ruht jetzt nur noch Erde, Asche oder Flut.
Aber das Lachen und die Erinnerung
des geliebten Menschen bleiben
und damit können wir hier auf Erden verweilen.