Gott

Weise mir, Gott, deinen Weg,
daß ich wandle in deiner Wahrheit;
erhalte mein Herz bei dem einen,
daß ich deinen Namen fürchte.

Denn wir wissen:
wenn unser irdisches Haus abgebrochen wird,
dann haben wir eine Wohnung von Gott,
ein nicht von Menschenhand
errichtetes ewiges Haus im Himmel.

Gott hilft uns nicht immer
am Leiden vorbei,
aber er hilft uns hindurch.

Du machst meine Tage nur eine Handbreit lang,
meine Lebenszeit ist vor dir wie ein Nichts.
Ein Hauch nur ist jeder Mensch.
Und nun, Gott, womit soll ich mich trösten?
Ich hoffe auf dich.
Hör mein Gebet, Gott, vernimm mein Schreien,
schweig nicht zu meinen Tränen!

Gott ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Und ob ich schon wanderte
im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein schützender Hirtenstab tröstet mich.

Als Gott sah,
dass der Weg zu lang,
der Hügel zu steil
und das Atmen zu schwer wurde,
legte er den Arm um sie
und sprach: Komm heim.

Für jene, die in Gott verbunden sind
gibt es keinen Abschied.

Gott schläft im Stein,
atmet in der Pflanze,
träumt im Tier,
und erwacht im Menschen.

Wenn wir unseren Körper verlassen,
frei von Schmerzen und allem,
was uns quälte -
dann können wir, leicht wie ein
Schmetterling, heimkehren zu Gott.

Ich wär so gerne noch geblieben,
mit Euch vereint ihr meine Lieben,
doch weil es Gott so haben will,
geh' ich fort ganz leis' und still.