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Als wärs zum letzten Mal
Obwohl du bist wie immer,
schau ich dich an,
als wärs zum letzten Mal,
als hätt ich Angst,
daß du am Morgen,
wann immer er auch sei,
mir zuwinkst aus den fernen Welten,
die keiner kennt.
Groß ist die Trauer schon,
daß ich verlassen werd,
daß unser Einssein sich entzweit,
wie eine Schale, die zerbricht,
die aufschlägt auf der Wirklichkeit,
die keiner sucht
und jeder findet.
Ab jetzt ist Abschiedszeit,
auch wenn es nicht so scheint,
doch irgendwann,
die Zeichen stehen schon am Himmel,
ist es so weit.
Und kommt er schließlich,
der unerbittlich Große,
so sei es nicht der Sensenmann,
nein einer, der dich aufnimmt,
mit einem weichen Tuch,
wie Goldstaub,
sacht.
Von allem weniger
Am Wasserzähler seh ich, daß du fehlst.
Er zeigte jeden Monat acht, jetzt vier.
Dein Duschen ist vorbei.
Die Kosten sinken.
Von allem weniger.
Reden, streicheln, küssen, lachen.
Im Wald, der schmale Weg,
der Pfad im Weinberg,
Gang ums Haus.
Vorbei.
Gesunken sind die Kosten,
auch die Freude.
Kein Abendessen mehr im Garten,
kein Schach zum Nachtisch.
Ich sehs am Wasserzähler.
Er zeigte jeden Monat acht, jetzt vier.
Mut
Liege in ihren Armen,
wie ein getröstetes Kind.
Gewinne so endlich Mut,
sie zu begleiten
auf ihrem steilsten Weg.
Zweierlei
Verlust und Freiheit.
Für die Tote und für den Lebenden.
Beides für beide.
Wäre nur die Trauer nicht.